Die Geschichte von den blauen Griechen

 

Es macht beim Tempel arg Radau

der Stefan, wie ein Veilchen blau.

Der Helios schien ihm auf die Birn’

und bracht’ zum Kochen sein Gehirn.

Da kam der Chairephon gerannt

und hat  Sokrates an der Hand.

Der Phaidon kam mit schnellem Schritt

und brachte seine Lyra mit.

Und Meletos war auch nicht faul

und brachte seinen schnellen Gaul.

Da schrien und lachten alle drei,

als dort der Stefan kriecht vorbei,

weil er so blau wie Veilchen sei.

 

Da kam der Gott Dionysos

Mit seinem Veilchenwein im Faß.

Der sprach: „Ihr Leute, hört mir zu

und laßt den Stefan hübsch in Ruh!

Was kann denn Stephanos dafür,

daß er so nüchtern nicht, wie ihr?“

Die Griechen aber folgten nicht

und lachten ihm ins Angesicht

und lachten ärger als das Roß

über den armen Stephanos.

 

 

Dionysos wurd’ bös’ und wild,

du siehst es hier auf diesem Bild!

Er packte gleich die Griechen fest,

bei Arm, Himation und West’,

den Meletos und Chairephon,

auch Phaidon kam nicht mehr davon.

Er tunkt sie in den Rebsaft tief,

wie auch der Phaidon „Schierling!“ rief.

Bis übern Kopf in Veilchenwein

tunkt sie Dionysos hinein.

 

Du siehst sie hier, wie blau sie sind,

viel blauer als das Stefankind.

Stefan voraus im Sonnenschein.

Die andern torkeln hinterdrein;

und hätten sie nicht so gelacht,

hätt’ Dionys das nicht gemacht.